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Leuchtturm Peggy's Cove


Der Wind des Atlantiks - mit Fahrrad, Auto, Kajak und zu Fuß


Logbuch einer Reise alleine im September 2006


Teil 1 - 10 Tage mit dem Fahrrad durch den Südwesten 

Freitag, 1.9.2006, Airport Halifax

Es ist 5 Uhr nachmittags, endlich bin ich in Halifax Airport, Nova Scotia angekommen. Die Anreise war nicht gerade erholsam. Nach 30 Stunden ohne Schlaf bin ich ziemlich kaputt. Ich baue mein Fahrrad zusammen und begebe mich zur Touristinformation um ein Hotel in der Nähe zu suchen. Bis nach Halifax in die Stadt sind es 40 km zu fahren und das ist mir zu weit. Die nette Dame besorgt mir ein Zimmer im Airporthotel (Hilton Garden Inn). Dort angekommen, packe ich meine Fahrradtaschen aufs Zimmer, esse noch etwas und sinke dann müde in mein Bett. Morgen geht es endlich los.

Pipeline Versorgungsweg 

Sonnabend, 2.9.2006, Airport Halifax - Hubbards

Gut ausgeruht wache ich um 7:00 Uhr auf und nach einem sehr guten Frühstück mit  Ei, Pancakes etc. bin ich schon um 8:15 Uhr auf dem Fahrrad. Zunächst einmal muss ich nach Halifax 'rein, um etwas zu Essen zu kaufen und weiter an die Küste zu kommen. Da auf allen Karten nur der Highway verzeichnet ist, hatte ich schon in Hamburg mir eine Vergrößerung einer topografischen Karte aus dem Internet geladen um ohne großen Highway nach Halifax zu kommen. Wenn man vom Airport kommt und vom Hilton Garden Hotel Richtung Süden fährt, geht kurz bevor man den Highway überquert ein Pipeline Versorgungsweg links ab. Dieser hat die ersten Kilometer Moutainbike Weg Charakter, wird dann aber besser und man geht dem großen Verkehr aus dem Weg. So fahre ich ohne allzu großen Stress über Bedford nach Halifax herein. Leider bekomme ich in keinem Laden eine Kartusche für meinen Gaskocher (die in Europa handelsüblichen Primus Kartuschen). So nehme ich wenigstens eine Dose Brennpaste mit als Notersatz. Diese Entscheidung hat allerdings noch weitreichende Konsequenzen auf meine Reisekasse, so gehe ich nämlich fast immer Essen. In Halifax verfahre ich mich nur einmal kurz und so bin ich bald auf dem Highway 333 nach Peggy's Cove.  Bei Golda's Kaffee genehmige ich mir einen Becher Kaffee und ein gutes Stück Kuchen. Und weiter geht es nach Peggy's Cove, ein ehemaliges lauschiges Fischerdorf mit einem malerischen Leuchtturm, heute eine Touristenattraktion, die aber ein wenig Charme bewahrt hat.

Peggy's Cove

Trotz der Touristen ist es nett hier, nach einer ausgiebigen Rast fahre ich weiter, der schönen Küstenstraße entlang. In Indian Harbour ist ein schöner Campingplatz, den ich jedoch aufgrund der Tatsache, das es noch früher Nachmittag ist, links liegen lasse. Ich entschied mich noch zum nächsten Campingplatz in Hubbards weiter zu fahren. An der Kreuzung, an der ich links auf den Highway 3 einbiege befindet sich ein Einkaufszentrum, in einem kleinen Bioladen decke ich mich noch mit Obst und Gemüse ein. Der Campingplatz in Hubbards nach weiteren 23 km ist jedoch eher ein Schock, alle außer mit sind mit riesigen Campingwagen oder Wohnmobilen da. In der Nacht bekomme ich kaum Schlaf, da es ziemlich laut ist. Ich hätte doch in Indian Harbour übernachten sollen.

Sonntag, 3.9.2006 Haubbards - Lunenburg

Nach einer unruhigen Nacht, auch Kanadier können ganz schön laut sein wenn sie feiern, kann ich um viertel nach 7 nicht mehr schlafen. Zunächst versuche ich erstmal mit meinem Brennpastentopf mir einen Tee zu kochen. Zum Kochen bekomme ich das Wasser damit nicht, es wird jedoch so warm, dass ich einen Tee damit aufgießen kann. Schon um 9 Uhr bin ich wieder auf dem Highway 3 in Richtung Lunenberg, ein Ort der nicht zufällig eine LunenbergNamensähnlichkeit mit Lüneburg aufzuweisen hat. Hierher wurden die deutschen Auswanderer von Halifax aus vertrieben. Doch zunächst erreiche ich Chester einem netten, am heutigen Sonntag morgen noch sehr verschlafenen Ort. Ich biege in dem Ort ab, um mich ein wenig umzusehen und bleibe in 'Juliens Coffee' hängen, indem ich mich erstmal mit einem Teller mit Pancakes und einem großen Becher Kaffee stärke.  Weiter an der Küste geht es immer munter bergauf, bergab. VorLunenberg - Am Hafen Mahone Bay biege ich links auf eine kleine Straße ab nach Oakland. So kommt man vom gegenüberliegenden Ufer nach Mahone Bay herein und hat einen schönen Blick über den Ort. Mahone Bay ist Anziehungpunkt für viele heute, fast alle Geschäfte haben geöffnet.  Mich zieht es weiter nach Lunenburg, das nach ein paar kleinen Hügeln erreicht ist. Der Campingplatz ist ausgerechnet auf dem höchsten Hügel der Stadt, auch hier wieder hauptsächlich Wohnmobile. Ich baue mein Zelt auf und genieße eine Dusche bevor ich mich in den Ort, der zum Kulturerbe der UNESCO gehört, begebe. Die vielen schönen , alten Holzhäuser sind wirklich sehenswert, sie leuchten in vielen Farben. Wirklich sehenswert ist das Fischereimuseum: Nancy selbst mit einem Fischer verheiratet schildert uns anschaulich wie früher die Schoner zu den Great Banks gefahren sind und die Dories ausgesetzt haben, aus denen die Fischer mit einer Langleine Kabeljau (Cod) gefischt haben. Ich stelle mir diese kleine Boote bei über 1 m hohen Wellen draußen weit weg von allem Land vor. Da die Sonne noch scheint, sitze ich hinterher noch gemütlich bei einem Hummersandwich und einem Bier auf dem Deck am Fischereimuseeum. Später wieder am Zelt treffe ich auf Thomas und Hella aus Bielefeld, die mit einem Van das Land bereisen und sitze noch gemütlich klönend mit dem beiden vorm Zelt, nur die Mücken stören etwas. Ein schöner Tag geht zu ende.

Montag, 4.9.2006, Lunenberg - Port Mouton

Wieder ziemlich früh krieche ich aus meinen Schlafsack und schaffe es gerade noch mein Zelt abzubauen, bevor es anfängt zu regnen. Frühstücken kann ich unter einem Unterstand am Sanitärgebäude.  Hinter Lunenberg bekomme ich direkt die erste kräftige Dusche. der Atlantic Canada Backroad Atlas leistet mir gute Dienste, denn so kann ich eine Abkürzung Neben meinem Rad auf dem Highwayzur Fähre über  den Sund nach LaHave nehmen. Als ich dort ankomme, steht die Fähre auf meiner Seite und ob des Regens muss ich noch nicht einmal etwas zahlen für die Überfahrt. Auf der anderen Seite angekommen steuere ich erstmal die Bäckerei in LaHave an. Hier betreiben mehrere Frauen ein Bäckerei mit einem kleinen Café. Das passt mir bei diesem Mistwetter recht gut und so leiste ich mir erstmal ein zweites Frühstück mit einem heißen Kaffee. Kurz bevor ich wieder losfahren will kommt ein lustiges Pärchen an, ein Mitfünfziger auf einem Liegerad mit einer jungen Frau auf einem normalen Rad. Bruce ist mit seiner Tochter unterwegs, sie fahren in die entgegengesetzte Richtung. So bleibe ich noch ein wenig länger und wir tauschen Tipps für die nächsten Tage aus. Schließlich geht es aber doch wieder hinaus in den Regen. Langsam weiche ich richtig durch. Zeit Liverpool zu erreichen, dort angekommen wird es etwas trockener. Als ich am Lighthouse bin, kommt sogar die Sonne raus und ich kann meinen nassen Sachen etwas trocknen, während ich dem Lighthouse einen Besuch abstatte. Toll ist das Nebelhorn, das mit einem Blasebalg betrieben wird und einen dollen Krach macht. Etwas trockengelegt entscheide ich mich noch bis Port Mouton weiter zu fahren, dort gibt es ein Hostel. In Port Mouton bittet mich Jeff, der Hostel-Wart, direkt mit meinem Fahrrad ins Haus, gibt mir ein großes Zimmer und weist mir den Weg zum Trockenraum. Nach einer heißen Dusche fühle ich mich wieder gut. Neben mir wohnen noch drei junge deutsche Mädels im Hostel. Da wir keine Lust zum Kochen haben, fährt Jeff mit uns zum örtlichen Seafood Restaurant um etwas zu Essen zu holen. Mit einem Harry Potter Film (Teil 2) klingt der Tag aus.

Dienstag, 5.9.2006, Port Mouton - Shelburne

Heute morgen stehe ich etwas später auf Kirche Jordan Falls hat, um hierher zu kommen und zu versuchen, ein neues Leben anzufangen. In Port Mouton schlägt er sich als die letzten Tage und sitze noch ein wenig mit Jeff beim Frühstück und  höre  zu , wie er  seinen gut bezahlten Job im AKW geschmissen zur Zeit mit Gelegenheitsjobs durch und wohnt kostenlos im Hostel, dafür das er die Gäste betreut. Das Wetter ist heute besser als den gestrigen Tag und es geht hauptsächlich durch die endlosen Wälder entlang der 103.  Nach 23 km biege ich ab auf die 3 in Richtung Küste um den Schlenker über Lockeport zu fahren. In dem kleinen, verschlafenen, ehemaligen Fischerhafen ohne allzu viel Charme mache ich Mittagsrast. Ein Sandwich und ein Kaffee stärken mich wieder und lassen mich die weiteren Kilometer bis Shelburne gut ertragen. Shelburne ist ein kleines Städtchen mit wunderschön erhaltenen Holzhäuschen und einen Stopp wert. Da der Campingplatz schon zu ist, suche ich mir ein B&B in einem der schönen Holzhäuser. Der Cooper Inn hat sehr stilvoll eingerichtete Zimmer mit allem Komfort, ist allerdings auch nicht ganz billig. Ich gönne mir das Doppelzimmer und nach einer Dusche mache ich mich auf den Rest des Städtchens zu erkunden. In einem dieser Häuser werden seit mehr als 100 Jahren Dories gebaut, die kleinen Ruderboote, mit denen von den großen Schonern bis Mitte des letzten Jahrhunderts der Kabeljau gefangen wurde.  Hier gab es einen Dory-Bauer der vor bis ins hohe Alter von 96 Jahren über 75 Jahre lang insgesamt 10000 dieser Boote gebaut hat.  Ein gutes Essen im Pub an der Waterfront und ein Bier lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Shelburne Waterfront


Mittwoch, 6.9. Shelburne-Yarmouth

Nach einem super Frühstück im Cooper Inn mit reich dekorierten Pan Cakes mach ich mich trotz des schlechten Wetters gut gelaunt auf den Weg nach Westen. Zunächst einmal wähle ich den Highway 103, der heute nicht allzu befahren ist. Der Wind ist mir günstig gesonnen und so komme ich gut voran. Leider fängt es schon bald wieder kräftig an zu regnen. Barrington empfängt mich mit einem weiteren Wolkenbruch und so reicht es zu nicht mehr als eineLobster Boot bei Niedrigwasserm Foto von der ehemaligem Mühle und dem Lighthouse. Aufgrund der Nässe Durchnäßthabe ich keine Lust länger anzuhalten und fahre weiter, nach 1 1/2 - 2 Stunden bin ich völlig durchnässt und das Mittagessen fällt am Straßenrand mir Bounty, Snickers und Apfel auch etwas mager aus. Der Abstecher nach Clark'sHabour fällt aufgrund des schlechten Wetters aus und ich entschließe mich nach Yarmouth weiter zu fahren. Die Küstenstraße biete heute auch keine schönen Ausblicke.  Eigentlich wollte ich nach Cape Sable Island, aber bei dem Wetter ist mir jeder Umweg zu viel. Um 13:00 Uhr habe ich schon fast 70 km geschafft.  Das Mittagessen fällt heute auch aus, ich esse auf dem Fahrrad eine 'Stulle' und ein paar Möhren.  Die letzten 30 km lege ich auf dem Highway 3 zurück, die Einfahrt nach Yarmouth ist nicht besonders schön, am Flughafen entlang. Für mich steht fest, dass ich heute wieder eine feste Unterkunft brauche.  So komme ich im Backpackers unter, Kathy empfängt mich herzlich . Nach einer Dusche und nachdem ich meine nassen Klamotten aufgehängt habe geht es mir schon wieder viel besser. Yarmouth hat nicht viel zu bieten, aber ein Abendessen in Rudder's Brewery mit Haddock und einem selbst gebrautem Bier gibt mir wieder Kraft und lassen den Tag noch gemütlich ausklingen.

Donnerstag, 7.9. Yarmouth - Churchpoint

Heute morgen fällt mein Frühstück mit Toast, Jogurt und einer Banane etwas magerer aus, als die letzten Tage. Als ich mich von Kathy verabschiede,Leuchtturm Cape St.Mary um mich auf den Weg nach Norden auf zumachen, ist es noch ziemlich nebelig.  Mein Weg führt immer den Highway Nummer 1 entlang, der aber nicht so befahren ist, weil ein paar km nachLeuchtturm Church Point Osten der große Highway 101 ebenfalls nach Norden führt. In Port Maitland komme ich an einem so genannten Family Restaurant vorbei, hier mache ich erstmal eine zweite Frühstückspause. Der Besitzer fragt mich sofort woher ich denn komme und als ich erzähle, dass ich aus Deutschland komme, erzählt er mir ein bisschen von seiner Armeezeit in Munster und Frankfurt, insgesamt 4 Jahre waren es. Er serviert mir zwei riesige Pancakes, die ich beim besten Willen nicht auf bekomme. Auf dem Fahrrad tue ich mich noch etwas schwer, wahrscheinlich stecken mir die knapp 110 km von gestern noch etwas in den Knochen. Die Strecke ist aber eigentlich recht schön, bei Cape St.Mary mache ich noch einen kleinen Abstecher zum Leuchtturm und Fischerhafen. Schon von weitem kann ich das Nebelhorn hören. Wenn man direkt neben dem Leuchtturm steht, muss man sich fast die Ohren zuhalten, so laut ist es. Von der Fischerei ist in Nova Scotia eigentlich nur noch die Lobster (Hummer) und Scallop (Jakobsmuschel) Fischerei übrig geblieben. Bald bin ich zurück auf der 1, ein Dorf löst das andere ab, aber Geschäfte gibt es wenige.  Um nach Digby weiter zu fahren bin ich heute zu müde, so bleibe ich in Churchpoint auf dem Camping Belle Baie Parc, obwohl hier ziemlich tote Hose ist. So Muss ich heute Abend wirklich noch auf meinem Notkocher Nudeln warm machen. Churchpoint biete zwar keine Kneipen, Geschäfte, aber dafür einen relativ großen Campus mit einer Universität, die einen eigenen Leuchtturm auf ihrem Gelände hat. Dies ist wohl der Traum aller Eltern einer Universitätsstadt, hier kann man wirklich nur studieren. 

Freitag, 8.9. Churchpoint - Digby

Nach eine zu kurzen Nacht mache ich mühsam mit meiner Brennpaste Wasser warm für einen Tee. Immer noch habe ich keine Gaskartusche für meinen Kocher gefunden. Auch habe ich nur noch einen Rest altes Brot und so fällt des Frühstück etwas kärglich aus.  Dann schwinge ich mich auf mein Rad und fahre weiter gen Norden, es sind ja nur knapp 50 km bis Digby, das ist ja gut zu schaffen. Nach rund 6 km knallt es an meinem Hinterrad und ich werde aprupt gestoppt. Was ist denn nun passiert?  Ein Blick auf den Hinterbau offenbart das Problem: Das Anlötteil, an dem auf der Zahnkranzseite der Gepäckträger befestigt ist, ist abgebrochen. Mist. Ich weiß, was ich zu tun habe, mir ist das gleiche auf der anderen Seite vor 9 Jahren schon einmal in Island passiert. Glücklicherweise hat der Hinterbau eine zweite Öse. also Gepäck ab und den Träger eine Öse versetzen auf beiden Seiten. Kaum habe ich  angefangen, kommt aus einem Haus 100m weiter eine Frau heraus und fragt, ob sie etwas für mich tun könnte.  Die Menschen  sind wirklich sehr freundlich und hilfsbereit hier.  Ich danke ihr und mache mich weiter an meinem Fahrrad zu schaffen. Am Meisten stören die Mücken dabei, die mich fast auffressen. Nach 20 Minuten bin ich fertig  und sitze wieder auf dem Rad.  Am Savary Sanctual Parc mache ich eine kleine Rast, der Park ist nichts besonderes, bietet aber nette Picknickplätze mit Blick aufs Meer und der Halbinsel Digby Neck. Hinter Weymouth raste ich wieder in einem Family Restaurant und esse Pan Cakes (Pfannkuchen). Das gibt wieder Kraft für die restlichen Kilometer nach Digby. Hinter Weymouth mündet der Highway 1 in den Highway 101, der aber glücklicherweise nicht so befahren ist heute. In Digby finde ich endlich eine Kartusche für meinen Kocher ,der  Ort hat einen relativ großen Fischereihafen, von hier aus werden Scallops (Jakobsmuscheln) gefangen, die ich mir am Abend auch in einem der Restaurants genehmige, zusammen mit einem schönen Glas Bier.

Digby Scallop Fleet

Sonnabend, 9.9. Digby - Midleton

Schon  um 9:00 sitze ich heute morgen auf dem Fahrrad, doch bevor es weiter auf der 101 und der 1 geht, kaufe ich  in einem Supermarkt ein. An der Kasse klopft mir ein Mann auf die Schulter und fragt mich, ob das bepackte Fahrrad draußen Mainstreet Annapolis Royalmeines wäre. Ich bejahe und er erklärt mir#Landhaus im Annapolis Valley das ihm der Fahrradladen gehört, der nächste wäre dann 170 Kilometer weiter. Wir plaudern noch ein bisschen während wir zahlen und dann geht es los. Es geht munter hoch und runter bis Annapolis Royal, irgendwie bin ich ganz schön müde in den Beinen heute morgen. Dafür ist das Wetter heute morgen nicht schlecht. In Annapolis Royal ist Markt heute morgen,ein Mann macht Musik am Klavier und singt dazu und alle Leute sind gut gestimmt. Ich kauf mir ein Stück Kuchen und setze mich auf eine Bank und schaue dem fröhlichen Treiben zu.  Annapolis ist eine richtig nette kleine Stadt an diesem sonnigen Sonnabend Morgen. Ich kann die Stadt natürlich nicht verlassen, ohne das Fort Anne zu besuchen, eine Befestigungsanlage aus der Zeit als die Briten hier herrschten. Weiter fahre ich dann auf der kleinen 201, die Landschaft ist hier nun weniger maritim und mehr ländlich. Es geht weiter munter auf und ab. Ab Bridgewater wechsele ich auf die 1, die wesentlich flacher verläuft. Hier mache ich an der örtlichen Tankstelle noch einmal ein Pause mit einem Sandwich, bevor es weiter nach Midleton geht. Mein linkes Knie fängt an zu schmerzen, aber die restlichen Kilometer schaffe ich noch ganz gut. Auf dem Campingplatz sind wieder hauptsächlich riesige Wohnwagen zu finden, mein Zelt ist das einzige. Ansonsten ist Midleton ein rechtes Kaff, aber ein Restaurant indem ich etwas essen kann finde ich dennoch.

Sonntag, 10.9. Midleton - Windsor

Die Nacht hat es ganz schön gegossen und auch heute morgen gibt es Nieselregen zum Frühstück. Trotzdem sitze ich schon um 9:00 Uhr auf dem Rad. Zunächst geht es wieder ein bisschen die 1 entlang, dann biege ich links auf die Pleasant Road und dann auf die Brooklyn Road ab, die mir Bruce empfohlen hatte. Letztere führt schön ruhig durch das östliche Annapolis Valley.  Da es so trübe ist, mache ich mir auf dieser Neben strecke ein wenig Musik aus dem MP3-Player an, Runrig, eine Band aus Schottland, deren Musik aber gut zur hiesigen Landschaft passt. Nur eine kurze Pause mit einem Apfel und ein Stück Schokolade gönne ich mir bei dem Wetter und warte bis ich einen Tim Horton finde. So komme ich nach Minas, ein Chicken Wrap, ein Boston Cream Donut und heißer Kaffee tuen gut. Ich komme mit einem älteren Mann ins Gespräch, der wie so viele hier während seiner Armeezeit in Europa war. Er erzählt mir, dass sein Vater auf einem Soldatenfriedhof in Süddeutschland liegt und er da auch nochmal hin will. Ein Freund von ihm stößt zu uns, der spricht sogar ein Paar Brocken Deutsch und so wird es eine lange Mittagspause. Erst um halb 3 sitze ich wieder auf dem Rad. Bei Avonport muss ich auf die 1 um den Fluß zu überqueren. Danach lasse ich mich vom Gefühl leiten und fahre eine Nebenstrecke, leider ist die Brücke, über die ich wieder auf die 1 kommen sollte abgerissen. Da ich keine Lust habe zurück zu fahren, geht es die Böschung hinab, über die 4spurige 101 und auf der anderen Seite wieder hoch.  Mit leichtem Rückenwind gelange ich nach Windsor, wo ich mir ein Bed&Breakfast suche, da es hier keinen Campingplatz gibt. Nach eine Dusche fühle ich mich wieder wohl und mache mich auf zum Pub auf ein Bier und etwas gutes zu Essen.     

Zwischen Windsor und Halifax

Montag, 11.9. Windsor - Halifax

Der Vorteil an einem Bed&Breakfast ist ja wirklich das gute Frühstück. Nach einem kleinen Schwätzchen mit dem Inhaber des Meander Inn mache ich mich auf den Weg zurück nach Halifax. Zunächst verläuft die Straße nur hügelig, dann geht es richtig bergauf (immer noch die 1). Die Landschaft ist so, wie man sich Kanada vorstellt, Wälder mit Seen unterbrochen. hinter Shubanacadie mache ich an einer Tankstelle wieder Rast und trinke einen Kaffee und esse ein paar Donuts.  Danach geht es eher bergab in Richtung Halifax und der MacDonald Bridge HalifaxVerkehr nimmt zu. ab Sackville wird es immer schlimmer, aber es gibt auch keine richtige Alternative. Plötzlich finde ich mich auf dem Motorway wieder und komme gar nichtmehr so schnell herunter. Schließlich warte ich bis der Motorway über die nächste Querstraße geht und trage mein Fahrrad die Böschung hinunter. Die 7 nach Dartmouth ist ein Albtraum, dafür ist es dann schon spannend mit dem Fahrrad über die hohe MacDonald Bridge zu fahren, der Fahrradweg ist nur durch Gitter vom Wasser 50 m tiefer getrennt. Obwohl mir nicht leicht schwindelig wird, vermeide ich es, senkrecht nach unten zu schauen. In Halifax miete ich mich im Youth Hostel ein und fange an, die Stadt zu erkunden. Außerdem miete ich mir ein Auto ab Freitag, da ich nun auch noch den östlichen Teil Nova Scotias erkunden möchte.

 Teil 2 - Halifax, und der Osten (mit Cape Breton) mit dem Auto

Dienstag 12.9.-Donnerstag 14.9. Halifax

Nach 10 Tagen Radtour gönne ich mir nun eine Pause in Halifax. Das Wetter ist gut, ich streife durch die Stadt, setze mich an die schöne Waterfront zum lesen oder trinke einen Kaffee. Das Maritime Museum zeigt Schiffe durch die Jahrhunderte. Halifax ist ziemlich modern, da Anfang letzten Jahrhunderts im Hafen ein Munitionsschiff explodiert ist und fast die gesamte alte Innenstadt zerstört hat.  Zuvor war Halifax eine wichtige Fesstungsstadt in Nord Kanada, wovon noch die riesige Zitadelle auf dem Hausberg zeugt. Hier laufen noch Soldaten in alten Uniformen herum und um 12 Uhr Mittags wird mit einer alten Kanone Salut geschossen.  Abends gehe ich meist in einem Pub namens THE OLD TRIANGLE essen, hier gibt es gutes 'Barfood' und ein gutes Bier. An der Theke komme ich schnell mit anderen ins Gespräch. Das Hostel ist ein typisches Stadthostel, mir fällt auf wie viele junge Leute mit Laptop reisen und viel Zeit im Internet verbringen. Für Sonnabend mache ich eine Seekajaktour an der Südküste fest, ich buche auch schon gleich ein Zimmer für Freitag Nacht mit.

Freitag 15.9. Halifax - Trangier

Als ich heute morgen beim Frühstück im Hostel sitze, sind noch nicht viele auf. Um 9:00 Uhr hole ich meinen Mietwagen ab und packe mein Fahrrad hinten rein. Nun geht es aus der Stadt hinaus, wieder über die MacDonald Bridge und zunächst weiter bis Fishermans Cove, einem kleinen Fischerdorf, das einige Parkplätze und Cafés für Touristen neben dran gebaut hat. Ich setze mich mit einem Kaffee und einem Donut auf eine Parkbank und mache erstmal ein zweites Frühstück.  Der kleine Fischerhafen birgt auch nur Hummerboote, Fisch wird hier nicht mehr gefangen. Die Atmosphäre ist aber ganz nett. Weiter geht es die Küste entlang, gesäumt von Wäldern im Landesinneren und einer Marschlandschaft zum Meer hin. Unterbrochen wir die Scenerie immer wieder durch tolle meist mehrere Kilometer lange Sandstrände.  Auffallend ist, das auch die Strände oft einen speziellen Zugang  für Rollstuhlfahrer haben. Ich lasse mir viel Zeit, bis ich schließlich bei Scott Cunningham in Trangier ankomme. Seine Frau übt gerade mit den beiden Kindern und einer Freundin mit Wildwasserkajaks in der kleinen Bucht.  Ihr Haus ist ein tolles, altes Fischerhaus, nun in knallblau gestrichen. Abends sitze ich im Wohnzimmer und lese noch ein wenig.

Scott Cunningham's Kayak Centre in Trangier

Sonnabend 16.9. Trangier, Sheet Harbour

Nach einem guten Schlaf heute Nacht geht es früh raus aus dem Bett, um 9:30 sollen die Boote fertig sein. Scott scheint gut zu tun zu haben so um die 60-70 Boote zähle ich im Schuppen. Früher hat er als Biologe an der Uni gearbeitet, bevor er sich hier zurückgezogen hat und Kajaktouren in ganz Nova Scotia anbietet. Wir sind eine kleinere Gruppe heute, Dan ein Freund von Scott und 3 weitere Kunden. Die beiden Frauen sitzen das erste Mal im Kajak, so sind wir nicht besonders schnell. Toll an der Küste sind die vielen Felsen, sodass wir trotz der relativ gemütlichen Geschwindigkeit immer noch ein paar Ecken zum Spielen in den 'Rock Gardens' haben. Immer neue Buchten und Strände tauchen vor uns auf, hier könnte man eine schöne zweiwöchige Tour mit dem Kajak machen. Scott erzählt uns, wie man daran wo Flechten wachsen erkennenkann, wie der Wasserstand normalerweise ist. Er hat immer wieder biologische und geologische Details parat und kann spannend erzählen. Man kann von ihm lernen, genau hinzuschauen. Leider  kann ich mir das gar nicht alles merken. Mittags tischt er auf mit Bagels, Lachs und allem drum und dran. Viel zu schnell ist der Tag vorbei und nach einem kurzen Plausch mache ich mich auf nach Sheet Harbour zum Campingplatz, der schon fast in den Winterschlaf verfallen ist. Nach einem Essen im nahen Motel falle ich müde in meinen Schlafsack.

Herbst am Marine Drive

Sonntag 17.9. Sheet Harbour - Cheticamp

Heute steht der Rest des Marine Drive an und dann die Überfahrt nach CapeBreton. Schon früh bin ich wieder unterwegs, so früh, das am heutigen Sonntag im  nahen Sherbrook noch nicht mal die Tankstelle auf hat. So fahre ich weiter nach Port Brickerton zu den beiden Leuchttürmen, an denen auch ein Leuchtturmmuseum angeschlossen ist. Leider hat dieses 3 Tage zuvor für den Winter zugemacht. Trotzdem reizt mich ein Spaziergang an der Küste. Bei bedecktem Wetter ist es ratsam von den Nebelhörnen nahe
Glenora Destillery4 dem Leuchtturm wegzubleiben. Diese gehen dann recht unvermittelt an und blasen einem das Trommelfell weg. Wenige Kilometer weiter muss ich bei Isaac's Harbour über einen Fjord setzen. Nur 2 Autos muss die Fähre mitnehmen, man merkt das jetzt keine Saison mehr ist. Wer einsame Strände liebt und keine Animation braucht, findet hier alles was er braucht. Nach der Fahrt über den Damm nach Cape Breton befindet sich auf der rechten Seite eine große Touristeninformation. In Glenville, gut 10 km vor Inverness, liegt die Glenora Destillery, die einzige Destille in Kanada, die Single Malt Whisky herstellt. Dazu sind die Besitzer extra nach Schottland gefahren, haben Brennblasen gekauft und Knowhow im Whisky brennen gesammelt. Hier scheint die Destille eher ein Touristenanziehungspunkt zu sein. Trotzdem nehme ich an einer Führung teil. Leider ist wird nur im Winter gebrannt und so kann man die Destiulle nicht in Betrieb sehen. Die Verkostung gibt einen sehr milden, eher etwas süßen Whisky mit einer Apfelnote, die durch die Reifeprozess bei nahegelgenen Apfelbäumern herrührt. Der Whisky ist jedoch relativ teuer (80 CAD je 0,7 l  Flasche, sodass ich auf ein Mitbringsel verzichte. Bei Cheticamp befindet sich der Campingplatz, auf dem ich mein heutiges Nachtlager aufbaue. Seit langem kohe ich mal wieder und da es abends dann schon recht kühl wird, nutze ich auch das bereitliegende Feuerholz zu einem kleinen Feuer in den zu jedem Platz gehörigen Feuerschalen.

Montag 18.9. Ceticamp - Cape Breton National Parc - Pleasant Bay

Heute geht es endlich in den Cape Breton National Parc, doch zuvor kaufe ich noch ein paar Lebensmittel in Cheticamp. Hier werde ich das erste Mal in Nova Scotia im Supermarkt nur auf Französisch bedient. Aber dafür reichen meine drei Sätze Französisch noch gut aus.  Für den Park ist für jeden Tag eine geringe Gebühr zu entrichten. Kurz hinter der Parkgrenze steigt die Straße auch schon steil an und ich tauche ein in die grandiose Szene
rie. Schon bald taucht der Parkplatz für den Skyline Trail auf. Der Trail geht zunächst auf Stegen durch eine Hochmoorlandschaft. Alle, Cape Breton National Parcdie ich treffe, haben schon Elche gesehen. Schließlich kommt man zu einem Aussichtspunkt mit einer grandiosen Fernsicht. Der Weg ist relativ gut bevökert, als ich abzweige zur der Schleife, die zunächst an der Küste langgeht, bevor es zum Parkplatz zurückgeht, bin ich ganz alleine. Die meisten laufen nur schnell hin und zurück.  Noch ein weiterer Trail steht heute auf meinem Programm, der Weg zu einer kleinen Bucht Namens Fishing Cove, in der früher Menschen gesiedelt haben, die aber jetzt nur noch einen Biwakplatz bietet. Der Weg führt zunächst im Wald steil bergab und bietet später schöne Ausblicke auf's Meer.  Unten mache ich eine kleine Mittagsrast am Biwakplatz, auf dem ein großes Gestell, an dem man sein Essen hochziehen kann, darauf hinweist, dass es hier wohl auch Bären gibt. Nur ein Ehepaar mit einem kleinen Kind findet noch den Weg hierher. Nach einem kurzen Klönschnack mache ich mich wieder auf den Rückweg. Ich möchte unbedingt noch zum Whale-Whatching in Pleasant Bay. Ich habe Glück, gerade als ich am Hafen ankomme beginnt noch eine Tour. Allerdings bereue ich schon an der hafenausfahrt heute noch eine Tour gebucht zu haben. Eine gute 2 Meter Dünung erwartet uns und die Tour gleicht mehr einer Achterbahn als einem gemütlichem Ausflug. Und Wale sind bei dem Wetter auch nicht zu sehen, nur ein Weißkopfseeadler als wir zurück in den Hafen einlaufen. Etwas enttäuscht mache ich mich auf dem Weg zu dem kleinen Hostel in Pleasant Bay, wo ich die heutige Nacht verbringen will. Abends sitzen wir noch gemütlich im Hostel zusammen, bevor ich recht müde ins Bett falle.

Dienstag 19.9. Pleasant Bay - Indian Brook

Morgens sitze ich gemeinsam mit Paige aus Ottawa beim Frühstück, die den weiten Weg für eine Woche mit dem Auto in Angriff genommen hat. Es stellt sich heraus, dass wir heute ziemlich das gleiche vorhaben und so beschließen wir, uns gemeinsam auf den Weg zu machen. Zunächst machen wir einen kleinen Trip zu einem Wasserfall. Paige ist auch viel draußen unterwegs und es macht Spass, jemanden zum quatschen zu haben. Danach fahren wir weiter bis Cape North, wo Paige ihr Auto stehen lässt, da der Weg nach Meat Cove, unserem nächsten Ziel, eine Sackgasse ist. Meat Cove ist wirklich ziemlich am Ende von Cape Breton, nur ein paar Häuser und ein windige kleine Wiese zum Campen befiden sich hier. Wir steigen auf einen kleinen Hügel, der eine schöne Aussicht über die Bucht bietet.  Zurüch geht es bis nach Cape North und dann wieder mit 2 Autos entlang der Küste nach White Point.  Die schönen Klippen mit der weißen Gischt gaben dem Ort den Namen.  Die Nebenstraße bietet schöne Ausblicke und in Neils Harbour machen wir nochmal Rast an einem schönen Strand. Ich nutze die Gelegenheit auch noch zu einem schönen Wellenbad im gar nicht so kalten Atlantik. Zurück auf der Hauptstraße wird es schon langsam dämmrig als wir Indian Brook erreichen, wo wir uns einen Zeltplatz teilen. Gerade mit dem restlichen Licht können wir noch unsere Zelte aufbauen. So lassen wir das Kochen und setzen uns in das dem Campingplatz angeschlossene retaurant und essen und klönen noch ein wenig. Ein schöner Tag in netter Gesellschaft geht zu Ende.

White Point

Mitwoch 20.9. Indian Brook - Louisbourg - Antigonish

Ein Mistwetter herrsch am nächsten Morgen, aber wir schaffen es trotzdem, die Zelte in einer kleinen Regenpause abzubauen. Bevor wir frühstücken, fahren wir zu einem kleinen Picknickplatz, von wo man schön in die Wälder wandern kann. In einem Unterstand frühstücken wir gemeinsam, bevor sich unsere Wege wieder trennen. Paige möchte weiter nach Pictou, ich möchte mir Louisbourg nicht entgehen lassen: ein wieder aufgebautes Fort der ersten Einwanderer ganz m Osten von Cape Breton. So verabschieden wir beide uns und ziehen wieder unserer eigenen Wege, eigentlich schade, ich hätte gerne noch ein paar Tage gmeinsam verbringen können. Es regnet in Strömen und die herausragende Brücke über den Bras d'Or liegt in tiefem Nebel. In einem Tim Horton in Sydney
Leuchtturm Louisbourgtrinke ich erstmal ein Kaffee, um das Gemüt wieder etwas freundlich zu stimmen. Von hier aus sind es nochmal ca. 30 km bis Louisbourg. Dort angekommen hört auch endlich der Regen auf. Heute ist Louisburg ein kleiner Ort, damals war es einer der wichtigsten Orte an der Ostküste. Das Fort ist eine Rekonstruktion, auf den alten Mauern aufgebaut. Ichwerde zurückversetzt ins Jahr 1744, als mich der Soldat am Eingang nach der Parole fragt. Da ich wohl ganz gut in der einführenden Ausstellung aufgepasst habe, werde ich hereingelassen. Es gibt hier viele alte Häuser mit dementsprechender Einrichtung und Menschen die in original aussehender Kleidung von dem Leben im 18.Jahrhundert erzählen. Und natürlich gibt es Mittags auch einen ordentlichen Apell mit Musketen Salut-Schießen.  Das ganze ist den hohen Eintritt (16,50 CND) wert. Ebenfalls in Loisbourg stehen noch die Fundamente des ersten Leuchtturms Kanadas, ein etwas neuerer übernimmt nun die Aufgabe den Schiffen den Weg zu weisen. Der Rest des Tages istIndian Summer weitestgehend mit Autfahren ausgefüllt, bis Antigonish sind es noch fast 250 km. Antigonish ist eine kleine nette Universitätsstadt und einem netten Campingplatz direkt in der Stadt. Ich kann mein Zelt gerade noch im Hellen aufbauen und mache mich dann auf die Suche nach einem Pub zum Essen. Ein Clamshowder und 2 Bier runden den Abend ab.

Donnerstag 21.9. Antigonish - Cape George - Pictou - Shubenacadie

Der heutige Tag ist schon so langsam zum Ausklingen, morgen geht es mit dem Flugzeug von Halifax wieder nach Hause. Bevor ich nach Pictou fahre , mache ich noch einen Abstecher nach Cape George, wo ich ein bisschen Spazierengehen. Man merkt, dass solangsam Herbst wird, die Blätter fangen sich an zu färben und die Luft ist morgens schon deutlich kühler und feucht.  Weiter geht es nach Pictou, das nicht viel bietet, ausser eine Gruppe von Menschen, die ein altes Auswandererschiff nachbauen. Die Hector, ein Dreimaster hat 1773 Auswanderer aus Schottland hierher gebracht. Auch Truro, wo noch viele Bachfahren der Ureinwohner hat nicht viel zu bieten. Allerdings säumen die Straßen schöne alte Holzhäuser. Ich fahre weiter nach Shubenacadie, wo ich mir eine Bleibe für die Nacht suche, denn vonhier ist es nicht mehr weit zum Airport. Nachts donnern hier 2mal die Züger der kanadischen Bahn durch, mit Wagons, die 2 Container übereinander transportieren können und bis über einen Kilometer lang werden können. Das Zimer ist recht günstig (55CND), ein richtiges Restaurant gibe es hier auch nicht, aber in einem kleinen Family Restaurant bekomme ich noch etwas zu essen. Ein schöner Urlaub geht nun zu Ende, ich bin recht gut mit mir zurecht gekommen und freue mich aber nun auch wieder auf zuhause. Beeindruckend ist hier die Weite der Landschaft, obwohl Nova Scotia von der Größe noch recht übersichtlich bleibt im Vergleich zu den Weiten die jenseits im Westen liegen.  Es kann gut sein, daß es mich mal wieder hierher zieht.

Tour Karte

Praktisches 

Ausrüstung

Anreise

2006 fliegt Condor direkt von Frankfurt nach Halifax. Mit dem Fahrrad erschien mir dies die beste Anreiseform. Allerdings stellt sich Condor inzwischen ziemlich an beim Fahrradtransport und meine seit 10 Jahren erfolgreich erprobte Verpackung mit zwei Isomatten wurde nicht akzeptiert. Condor ließ auch nicht mit sich verhandeln, ich musste für 30 EUR bei der Gepäckaufbewahrung einen Fahrradkarton erstehen. Die Aufbewahrung in Halifax kostete nochmal rund 9 EUR pro Woche. Man sollte auf alle Fälle genügend Zeit einplanen, wenn man mit dem Zug nach Frankfurt fährt, 4 Stunden vor Abflug ist nicht zu wenig, wenn man das Fahrrad noch verpacken muss und nicht in Hektik verfallen will. Ich würde das nächste Mal eher mit einer anderen Fluggesellschaft fliegen, wobei man auch nicht weiß, ob die toleranter sind.

Unterkunft

Es gibt eine ganze Reihe Campingplätze in Nova Scotia. Man zahlt in der Regel immer für einen Platz , alleine fahren ist also eher teuer. Der Standard ist bei den meisten Campingplätzen eher bescheiden, da die meisten mit großen Campern durch die Gegend fahren und diese Plätze alle einen Abwasseranschluß haben. Dadurch ist die Qualität der Sanitäranlagen im Vergleich mit Europa eher bescheiden, häufig fehlten sogar Abwaschbecken. Viele staatliche Campgrounds schließen nach dem 4.September (Bankholiday).

Sehr gut sind die meisten Bed&Breakfast, allerdings auch mit 60-100 EUR relativ teuer. Da es wenig Einzelzimmer gibt, zahlt man auch hier als Einzelreisender darauf. Allerdings gibt es in der Regel ein sehr gutes Frühstück. Hostels gibt es nur 5 in Nova Scotia, nett sind die Hostels in Pictou, in Cape Breton und in Port Mouton und Yarmouth auf der Lighthouse Route. Das Hostel in Halifax ist zwar eine einigermaßen preiswerte Unterkunft, aber groß und voll mit allen Nachteilen, die daraus resultieren.

Verkehrsmittel

Man kann gut mit dem Fahrrad unterwegs sein, obwohl es kaum spezielle Fahrradwege gibt. Die meisten Autofahrer überholen in großem Abstand (in Halifax mit Einschränkungen auf großen Straßen). Es gibt Abschnitte auf einer stillgelegten Bahntrasse, insbesondere im Bereich der Lighthouse Route, die man als Radfahrer nutzen kann, sie sind allerdings nicht auf den normalen Karten vermerkt.  Bei Pannen kann man immer Hilfe erwarten, als ich meinen Gepäckträger aufgrund des Bruchs eines Anlötteils versetzen musste, kam nach 5 Minuten jemand aus dem nächsten Haus und fragte, ob er mir helfen könnte. Die Menschen sind durchweg freundlich und hilfsbereit.

Kartenmaterial

Die Wahl der Karte fällt nicht schwer, da es praktisch nur einen guten Atlas gibt, der nicht als topografische Karte voLeuchtturm am Marine Driverliegt:

daneben gibt es noch einen topografischen Atlas, der mir allerdings zu schwer war, um ihn auf dem Fahrrad mitzunehmen. Als Übersicht gibt es vom Touristverband (siehe Links) eine gute kostenlose Übersichtskarte.

Reiseführer

Empfehlenswert ist das Booklet DOERS&DREAMERS GUIDE (erhältlich  kostenlos über novascotia.com) vom Torurismusverband sowie folgende Reiseführer
Links




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